Das Zusammenspiel zwischen der Bauch- und Rückenmuskulatur wird beim Training oft unterschätzt und vernachlässigt. Hierdurch entsteht nicht nur ein Ungleichgewicht der Muskulatur, sondern das gut gemeinte Training wird zum Problem für den Rücken.
Besonders in Fitnessstudios wird auf ein schnelles und sichtbares Ergebnis für den Teilnehmer hingearbeitet, da oft zu Beginn des Trainings als Ziel ein „Sixpack“ oder ein flacher Bauch angegeben wird. Doch hierbei ist Vorsicht geboten. Auch wenn sich bereits früh ein sichtbarer Erfolg zeigt, heißt dies nicht, dass sich der Oberkörper in einem gesunden und ausgeglichenen Zustand befindet.
Nicht nur der Bauch ist für die Gesundheit wichtig, sondern auch die dazugehörige Gegengruppe der Rückenmuskeln. Ähnlich ist es bei den Oberarmen zwischen Bizeps und Trizeps, welche die Beugung und die Streckung ausführen.
Gerade Bauch und Rücken stützen den wichtigsten Bereich unseres Körpers, die Wirbelsäule. Sie gewährleistet eine gesunde Haltung und verbessert die Leistungsfähigkeit des gesamten Oberkörpers. Außerdem ist durch eine Balance zwischen der Bauch- und Rückenmuskulatur das Gleichgewicht und somit der gesunde, aufrechte Gang gewährleistet. Nicht nur der Gang, sondern das gesamte Gleichgewichtssystem wird durch diese beiden Muskelgruppen bestimmt und kontrolliert.
Selbst das Sitzen auf einem Stuhl und das freie Stehen im Raum werden durch Anspannung oder Entspannung der entsprechenden Muskulatur beeinflusst. Der Rücken gleicht hierbei durch Anspannung eine Gewichtsverlagerung des Oberkörpers nach vorne aus. Die Bauchmuskulatur gleicht im Gegenzug diese Verlagerung nach hinten aus. Somit sind diese beiden Muskelgruppen zu jedem Zeitpunkt aktiv.
Eine Disbalance der Rücken- und Bauchmuskulatur kann zu einer Fehlstellung der Wirbelsäule bzw. Haltungsschäden führen. Nur ein starker Gegenspieler zur Bauchmuskulatur schafft ein Gleichgewicht im Oberkörper. Ist dies nicht der Fall, sind Bandscheibenvorfälle oder starke Rückenschmerzen nur zwei von vielen Symptomen, die einen Arztbesuch zur Folge haben können oder ihn zwingend machen. Alleine 30.000 Bandscheibenvorfälle werden in Deutschland jährlich operativ behandelt. Vor allem nach operativen Eingriffen muss eine baldige Bewegung der Wirbelsäule gewährleistet sein, damit die Muskulatur wieder richtig aufgebaut und durchblutet wird.
Hier ist das Training an den Geräten der Fitnessstudios hilfreich, da es bei dem Training der entsprechenden Muskulatur zur Kontraktion und Dehnung kommt, wenn die Übung richtig und vollständig ausgeführt wird. Somit ist das Training für den Bauch kein reines Bauchtraining, sondern eine Zusammenarbeit zwischen Bauch- und Rückenmuskulatur. Genauso ist es im umgekehrten Fall, wenn die Rückenmuskulatur stark beansprucht wird, auch hier wird der Gegenspieler unbewusst verwendet. Kommt es zum Beispiel bei der Ausführung der Bauchübung zu einer Erschöpfung im Rückenbereich, kann man davon ausgehen, dass die Übung, bzw. das Gewicht, bei der entsprechenden Intensität zu hoch ist. In diesem Fall ist es ratsam, die Intensität zu senken oder seinen Fokus mehr auf die erschöpfte Muskulatur zu richten, da dies auf die Disbalance zwischen Rücken- und Bauchmuskulatur hinweist.
Damit eine Disbalance erst gar nicht auftritt, sollte von Anfang an auf ein ausgewogenes Training geachtet werden. Dies wird durch gleichzeitiges Training des entsprechenden Gegenspielers garantiert und gewährleistet. Es sollte dabei die Intensität der Muskelpaare ungefähr gleich gehalten werden. Dies kann jedoch nicht immer zu 100 Prozent eingehalten werden, da gewisse Muskeln von Natur aus etwas schwächer sind als ihre Gegenspieler.
Eine kleine Auswahl an: Übungen für dein Rückentraining
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